Endlich bin ich dazu gekommen den Baumarkt Pendelatmer mit Gegenlunge aus Autoschlauch und völlig manueller Dosierung zu testen. Der Test erfolgte im Mittelmeer an der Costa Brava in Tiefen bis 7m Meter. Nachfolgende Beispielbilder wurden mit einer Film-Billigknipse gemacht, da meine Digicam den Geist aufgegeben hat.
Konfiguration und Trageverhalten
Das Gerät wurde mit einer 0,8 Liter O2 Flasche und technischem O2 getaucht. Es stellte sich heraus, das ca. 2,5 Kg Blei an der Flasche benötigt wurde um das Auftreiben des Gerätes beim Ausatmen zu kompensieren. Die Dosierung des O2 erfolgte total manuell ohne Druckminderer mit Düse durch kurzes Aufdrehen des Flaschenventils.
Das Gerät trägt sich angenehm durch einfaches Umhängen um den Hals. Die Schlauchführung ist etwas ungünstig, das Mundstück (Regenfasshahn) will bei ungünstigen Kopfhaltungen aus dem Mund:-)
Atemkalkbehälter
Der Atemkalkbehälter läst sich gut befüllen und einrütteln (ca. 1.2 kg). Durch das Pendelprinzip ( zentral rein und 2x axial raus) scheint auch er effektiv zu funktionieren, eine deutliche Erwärmung des O2 ist trotz der nicht isolierten Lage im Wasser (ca. 24 Grad C) zu spüren. Die Tauchzeit betrug ca. 3/4 Stunde. Danach war der Atemkalk-Behälter bei weitem nicht erschöpft.
Atemkalk: Drägersorb 800
Tauchverhalten und Atemwiederstand
Das Gerät wurde vorschriftsmäßig gespült und zeigt danach das erwartete Tauchverhalten. Der Atemwiederstand ist, bedingt durch die Form der Gegenlunge, etwas höher aus beim Pendelatmer, aber gut zu verkraften. Der O2 muß beim normalen Tauchen ca. alle 1-2 Minuten nachgeschossen werden, das geht sehr leicht und nach einiger Zeit automatisiert. Die Tarierung ist so etwas schwieriger zu halten, da der Konstantstom fehlt.
Insgesamt liegt man etwas steiler im Wasser, da sich der O2 im Genickbereich sammelt.
Transport und Wartung
Das Gerät lässt sich sehr klein zusammenlegen und kann eigentlich in der "Badetasche" mitgenommen werden. Der Atemkalk läst sich einfach befüllen und entfernen, die Gegenlunge allerdings schlecht trocknen.
Fazit
Das Gerät taucht sich etwas schlechter und (mit manueller Dosierung) unkomfortabler als meine Brustgeräte. Ist aber einfacher und schneller zu bauen und lässt sich kleiner zusammenlegen. Das Gerät war von Anfang an komplett dicht. Die üblichen Sicherheitsregeln beim O2-Tauchen und die entsprechende Handhabung wurden schon beim Testbericht der Pendelatmer beschrieben und sind selbstverständlich zu beachten.
Achtung! Nicht nachmachen, es besteht akute Lebensgefahr.