Achtung: Der nachfolgende Erfahrungsbericht spiegelt meine rein persönlichen Erfahrungswerte wieder und ist keinesfalls als Anleitung zum Sauerstofftauchen gedacht. Ob und wie diese Erfahrungen persönlich genutzt werden ist einzig und allein Sache des Lesers!
Der Atemkalk-Behälter des Pendelatmer arbeitet durch die Doppelnutzung offensichtlich sehr effektiv. Bei einer Atemkalkfüllung von ca. 1,25 Kg führe ich in der Regel drei Tauchgänge durch. Die Tauchzeiten betragen in der Regel 3 Stunden. Bisher traten bei mir absolut keine CO2 Probleme (Hyperkapnie) auf. Das hohe Totvolumen hat bei mir keine merklichen Auswirkungen. Atemkalk-Behälterstandzeit ca. 3 + x Stunden in warmen Wasser und wenig Anstrengung.
Das verwendete Material hat sich als mechanisch sehr resistent erwiesen. Alle Klebeverbindungen sind dauerhaft fest. Das Volumen ist groß genug um auf weitere Tariermittel zu verzichten, das heißt ich tariere ausschließlich über die Gegenlunge. Die eingelegten Schwammtücher saugen das Kondenswasser und eventuelles Leckwasser gut auf. Flüssiges Wasser ist nach einem einstündigen Tauchgang nicht enthalten.
Bedingt durch die Lage der Gegenlunge auf dem Bauch ist der Ausatemwiederstand größer als der Einatemwiederstand (beim RG-UF/M ist das umgedreht). Trotzdem empfinde ich den Atemwiederstand insgesamt geringer als beim RG/UF/M. Taucht man in aufrechter Lage mit den Füßen nach unten, entsteht ein etwas größerer Überdruck, der bei mir nach längeren Tauchgängen dazu führt, daß über die Nase unwillkürlich Druck abgelassen werden muß. In normaler Schwimmlage ist der Überdruck im System gering. Im direkten Vergleich zu anderen Kreislaufgerät ( Rebreather )n - sehr leichtes Atmen !
In letzter Zeit verwende ich ausschließlich technischen Sauerstoff. Gegenüber medizinischem konnte ich keinen Unterschied feststellen. Gefüllt wird derzeit durch vorsichtiges Überströmen aus 300 bar Flaschen oder auch wieder aus 200 bar Flaschen in Verbindung mit Booster.
Vor dem Tauchgang den Atembeutel leeratmen, tief ausatmen, Atembeutel füllen und weiter aus dem Kreislauf atmen. Also einmalige Spülung! Es wird ein Sauerstoffgehalt im Kreis von ca. 65-70 % erreicht. Dieser Gehalt ändert sich auch während des Tauchganges nicht wesentlich. Auf ein periodisches Spülen kann ich also verzichten. Da ich kein Überdruckventil verwende erfolgt das Ablassen von Überdruck beim Auftauchen sehr leicht über Mundwinkel oder Nase nach Bedarf. Ohne PPO2 Messung spüle ich das System mehrfach.
Richtet sich selbstverständlich nach Spülgrad und
dem persönlich akzeptierten maximalen PPO2. Der allgemein als sicher
akzeptierte Wert von 1,6 stellt sich nach oben genannten Verfahren bei
10 - 11m ein. Dieser Bereich wird von mir auch ausgenutzt, wobei sich
der Hauptteil der Tauchgänge bis ca. 8m abspielt.
Jo - Jo Tauchgänge sind vermeiden, da der abgelassene Gasanteil beim
Wiederabtauchen durch reinen O2 ersetzt wird. Bei Tauchen ohne Messung
tauche ich nie tiefer als 6-7m.
Ergänzung: Pendelatmer als MCCR
Die manuelle Zumischung über den RGU-Regler mit geblockter Düse arbeitet sehr stabil.
Beim Abtauchen wird Luft zugemischt, so dass die PPO2 Werte konstant bleiben.
Das doppelte PPO2 Display zeigt stabil an.
Die Werte bleiben beim normalen Schwimmen sehr konstant, es ist nicht nötig ständig
nachzuregeln. Ich versuche nicht ständig genau den PPO2 zu halten, sondern stelle so
"irgendwas" zwischen 1 und 1,3 ein. Natürlich.... der stetige Kontrollblick ist lebenswichtig!!
Bisher ist der Pendelatmer bis 21m getestet. Diese Tauchgänge verliefen ohne irgendwelchen
der bekannten Symptome - trotz Pendelatmung.
Spaßgerät, sehr gut geeignet für Beobachtungs- oder Fototauchgänge in deutschen Seen im botanisch interessanten Bereich oberhalb der Sprungschicht. Als MCCR auch mal für einen etwas tieferen "Kontrollblick" oder zur Verminderung der Sauerstoffbelastung im üblichen O2 Tiefenbereich.